Cádiz der Phönizier - Überblick - Cadiz - Tacita de Plata
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Cádiz der Phönizier - Überblick
Phönizische Kriegsschiff
Die Phönizier waren ein Volk des Altertums, welches im 1. Jahrtausend v. Chr. die Region des heutigen Libanons besiedelte. Sie waren spezialisiert auf den Handel und die Seefahrt und stark eingebunden in den florierenden Mittelmeerhandel dieser Zeit.
Zwischen dem 9. und 6. Jahrhundert galten die Phönizier als stärkste Handels- und Seemacht, und ihre Städte als unermesslich reich und wohlhabend. Sie gründeten zahlreiche Handelsniederlassungen in weiten Teilen des südlichen und westlichen Mittelmeerraums.
Eine phönizische Flotte brach von der Stadt Tyros aus auf mit dem Ziel Handel mit Tartessos zu treiben, einer Hafenstadt an der Mündung des Guadalquivirs.
Tartessos war in der Antike berühmt für ihren sagenhaften Silberreichtum.
Auf ihrem Weg entdeckten die Seefahrer eine Inselgruppe, welche ihnen als strategisch optimal positioniert erschien, um eine Handelsstadt zu gründen.
Die Inselgruppe bestand aus drei Inseln: "Erytheia", "Kotinoussa" und "Antipolis". Sie tauften die Inselgruppe "Gadir", was soviel wie "befestigte Stadt" bedeutet.
Handelswege der Phönizier
Unter den Phöniziern wurde Gadir zu einem blühenden Handelszentrum. Gadir wurde neben Kartago, die zweite grosse Handelsniederlassung der Phönizier.
Seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. gab es westphönizische Werkstätten, aus denen Gegenstände orientalischer Tradition stammen.
Spezialisiert war Gadir auf die Herstellung purpurner Stoffe, deren Farbe sie aus der Purpurschnecke gewannen, Glasherstellung und Thunfischprodukten,
auch Amphoren wurden in Öfen phönizischer Werkstätten hergestellt.
Cádiz im 7. Jahrhundert v. Chr.
Die Religion der phönizischen Stadtstaaten zeichnete sich aus durch die Verehrung einer Triade. Sie bestand immer aus einem Herrn, einer Herrin und einem jugendlichen Sohn.
Die Phönizier von Tyros vereehrten die Götter:
- Melkart (Schutzgott der Schifffahrt und der Kolonisation)
- Astarte (Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin)
- Baal-Hammon (Fruchtbarkeitsgott, Gott des Regens und Gewitters)
Für diese Gottheiten wurden in Gadir sagenumwobene Tempel gebaut.
332 v. Chr. mussten die Phönizier die totale Zerstörung der Stadt Tyrus hinnehmen.
Somit übernamen die Karthager, Phönizier, die sich in Karthago niedergelassen hatten, die Vormachtstellung im Mittelmeerraum.
Mit der Ausbreitung der Herrschaft der Karthager im Westen kam Gadir zu deren Reich und entwickelte sich zum bedeutendsten Handelszentrum des karthagischen Atlantikverkehrs.
Als dann die Römer 149 bis 146 v. Chr. (im Dritten Punischen Krieg) Karthago dem Erdboden gleichgemacht hatten, war es mit der Zeit der Phönizier vorbei.